Eine erlebnisreiche Fahrt des 10. Jahrgangs nach Paris 2024
Der funkelnde Eiffelturm bei Nacht mit Ed Sheeran – just „Perfect“ –
Wie kommt man nach Paris, wenn schon die Fahrt nach Hamburg mit der Bahn nicht klappt? Am Ende doch glücklich nach einer anstrengenden Nachtfahrt mit dem Flixbus, bei der es sich so mancher von uns in legerer Nachtkleidung neben einer fremden Person gemütlich machen musste. Aber es sollte nicht bei dieser Art besonderer Erlebnisse bleiben.
Der erste Tag
Angekommen in Paris am Gare de Bercy mussten wir die 3,4 Kilometer zu Fuß zum Hostel laufen, weil die U-Bahn (Metro) wegen Bauarbeiten ausfiel. Also auch in Paris hat die Bahn so ihre Tücken. Unser Hostel lag im Zentrum der Stadt in einer kleinen Fußgängerzone, unweit des Rathauses von Paris (Hôtel de Ville), in einem alten Klostergebäude aus dem 16. Jh.. Nachdem wir unser Gepäck abgeladen und uns ein wenig frisch gemacht hatten, stürzten wir uns in das „Abenteuer Paris“ und die Schülerinnen und Schüler mussten sich mit ihren Sprachkenntnissen in Französisch und Englisch selbständig durch die Bäckereien (Boulangerie) und einen Markt (Marché) durchschlagen, wenn sie nicht verhungern wollten.
Weiter ging es gemeinsam zum Centre Pompidou, einem Kunst- und Kulturzentrum aus den 1970er Jahren mit einer gläsernen Rolltreppe bis in den obersten Stock und einem wunderbaren Blick über die Stadt. Dann standen „Les Halles“ (eine riesige Shoppingmall), die Champs–Élysées (die berühmte Prachtstraße von Paris) und der Arc de Triomphe auf dem Programm. So langsam taten die Füße weh und wir wagten uns an unsere erste U-Bahnfahrt. Die verlief noch etwas holprig: Bei einem Schüler funktionierte die Metrokarte nicht und so krabbelte er auf dem Bauch unter der Schranke hindurch, eine Übung, die dem Kollegen Feuereisel später auch nicht erspart blieb. Und dann verlor eine Gruppe den Anschluss und musste die nächste Metro abwarten. Mit der Zeit wurden wir aber echte Metroprofis und es konnte sogar ein versuchter Taschendiebstahl erfolgreich abgewehrt werden.
Zurück im Hostel bezogen wir unsere schönen Zimmer und nach einer Ruhepause ging es wieder zu Fuß los zur Kathedrale Notre Dame, einem Wahrzeichen von Paris, das im April 2019 (wenige Tage nach unserer damaligen Klassenreise) durch einen Brand fast vollständig zerstört wurde und nun nach einem Wiederaufbau in Rekordzeit bald wieder eröffnet wird. Den Abend verbrachten wir Quartier Latin, einem Altstadtviertel mit vielen jungen Leuten. Wieder im Hostel fielen dann alle in ihre Betten, schließlich mussten wir am nächsten Tag schon früh um acht Uhr nach Versailles aufbrechen.
Der zweite Tag
Der Tag begann also in Versailles, dem berühmten Schloss des Königs Ludwig XIV aus dem 17. Jahrhundert. In der heutigen Welt steht am Eingang erstmal eine Sicherheitskontrolle mit dem Durchleuchten der Rucksäcke und einem Körperscanner auf dem Programm, was für viele von uns auch schon eine neue Erfahrung war. Der Prunk und Glanz des Schlosses war dann ein weiteres Highlight unserer Parisfahrt, wohnen doch die allermeisten von uns bescheidener als der alte Ludwig. Anschließend machten wir uns auf den Weg in Richtung Sacre Coeur und Montmatre, dem berühmten Künstlerviertel von Paris. Auch hier erkundeten die SchülerInnen wieder eigenständig in Kleingruppen die Gegend. Einige wollten sich malen lassen, aber die Preise waren ihnen dann doch zu hoch. Der Besuch dieses Viertels endete für einige Schüler mit einer Fahrt in einem nostalgischen Karussell.
Nach einer Pause im Hostel ging es gegen Abend schon wieder los. Ziel war der beleuchtete Eiffelturm bei Nacht. Für ein Foto vor diesem glitzernden Denkmal hatten die Schülerinnen und Schüler sich ordentlich in Schale geworfen. Als wir dann aus dem U-Bahn-Schacht auf dem Place de Chaillot um die Ecke bogen und den Anblick des Eiffelturmes vor uns hatten, fiel doch einigen von uns die Kinnlade runter. Und dann funkelte der Eiffelturm und ein Straßenmusiker stimmte zur Gitarre mit seiner schönen Stimme das Lied „Perfect“ von Ed Sheeran an, und die vielen Menschen auf dem Platz sangen den Refrain mit. Das war schon sehr emotional und für viele von uns war dies der schönste Moment unserer Reise.
Die Schüler nutzen diese perfekte Kulisse für viele Fotos, bevor es nach einem kleinen Spaziergang bis direkt unter die Füße des Eiffelturmes wieder zurück in die Herberge ging.
Der dritte Tag
Die Zeit war wie im Fluge vergangen und heute morgen hieß es Koffer packen für den Abend und die Nachtfahrt nach Hause. Doch zuvor fuhren wir mit der Metro wieder zum Eiffelturm. Dieses Mal wollten wir auf die Spitze fahren. Auch das sonnige Wetter spielte mit. Und wie zuvor bei dem Schloss von Versailles überkam uns beim Eiffelturm eine große Erleichterung, dass wir uns nicht an die lange Menschenschlange anstellen mussten, sondern als gebuchte Gruppe ziemlich schnell einen Lift nach ganz oben in 276 Meter Höhe bekamen. Da wurde einem schon ein wenig mulmig in der Bauchgegend, handelt es sich doch beim Eiffelturm mit einer Gesamthöhe von über 300 Metern seit der Bauzeit bis zum Jahr 1930 um das höchste freistehende Gebäude der Welt. Der Ausblick auf die riesige Stadt ist gigantisch und man kann dort oben für einen Heiratsantrag oder aus einem anderen Anlass sogar ein Glas Champagner erwerben. Zurück nach unten nahmen einige zu Fuß die Freilufttreppe – auch nicht ganz ohne.
Der nächste Treffpunkt mit Hilfe einer Stecknadel auf google maps befand sich dann überraschenderweise hinter einem Bauzaun – aber auch kein Problem. Die Strandpromenade an der Seine (dem Fluss durch Paris) wird schon für die Olympischen Spiele im Sommer vorbereitet. Die Sonne glitzerte im Wasser und wir hatten noch Zeit, uns im Park (Jardin de Tuilleries) ein wenig auszuruhen (zu chillen), bevor wir am Nachmittag im Louvre, der wohl berühmtesten Gemäldegalerie der Welt, verabredet waren. Der Ansturm auf das Bild der Mona Lisa des Malers Leonardo da Vinci war natürlich groß und einige von uns suchten lieber andere Abteilungen des riesigen Museums auf, die etwas weniger besucht, aber wohl ebenso beeindruckend waren.
Gegen Abend bestand noch die Möglichkeit, sich im Marais-Viertel rund um unser Hostel mit Andenken und Proviant für die Rückfahrt einzudecken. Und dann ging diese Reise viel zu schnell schon wieder dem Ende zu. Doch wieder zu Hause bleiben die Eindrücke wohl noch lange haften und es fällt gar nicht so leicht, sich wieder in den Alltag in Bornhöved einzufinden.